Wald, Wiesen und Klima ums Zollhaus

Wald, Wiesen und Klima ums Zollhaus

Wald, Wiesen und Klima ums Zollhaus

Felix Förster führt Wanderungen in der Gegend ums Zollhaus für Gäste, die Basenfasten, Fastenwandern oder Yoga und Wandern gebucht haben; oder Gäste, die sich spontan vor Ort dazu anmelden. Er erzählt, dass Gäste oft als erstes kommentieren, wie grün Wald und Wiesen sind – selbst dann, wenn beispielsweise im Sommer nur 30km weiter um Dresden oder andernorts im deutschen Flachland Trockenheit herrscht.

Auffällig gesundes Erscheinungsbild des Wald und der Felder

Das gesunde Erscheinungsbild der Region um Neuhermsdorf liegt unter anderem an der Höhenlage. Auf 700-800m hat man hier laut Felix etwa die dreifache Niederschlagsmenge wie im Tiefland. Dies ist ausreichend für ein gesundes Erscheinungsbild des Walds, selbst zu trockenen Zeiten in Deutschland. So hat man hier weniger Borkenkäferbefall als Regionen wie dem Harz oder Nordrheinwestphalen, wo manchmal ein Drittel bis die Hälfte der Wälder zu bestimmten Jahreszeiten trocken werden, erzählt Felix.

Subalpines Klima trotz geringerer Höhenlage als in vergleichbarem Klimaregionen

In dieser Höhenlage herrscht um das Zollhaus herum auch ein subalpines Klima, das mit dem Klima auf 1200m in den deutschen Alpen oder dem Schwarzwald zu vergleichen ist. Dass hier 400m tiefer ein ähnliches Klima wie dort herrscht liegt daran, dass wir östlicher liegen und somit ein viel kontinentaleres Klima haben als die westlicheren, maritimeren Klimazonen in Deutschland. Deswegen, erklärt Felix, wird trotz der niedrigeren Höhenlage empfunden, dass das Osterzgebirge einen Gebirgscharakter hat.

Fichten- und Lerchenwälder; dafür kaum Obstbäume

Die Wälder sind vor allem durch Fichten und Lerchen geprägt. Buchen findet man nur an bestimmten Lagen wie zum Beispiel an Südhängen, und auch für Eichen ist es zu kalt – diese findet man hier gar nicht. Obstbäume kommen erst in den letzten Jahren mit dem etwas wärmer werdenden Klima in die Region. Traditionell gab es hier keine Obstbäume in den Dörfern sondern die Menschen sind “ins Tal” gegangen, um Äpfel und anderes Obst einzutauschen.

Da der Winter hier etwa ein halbes Jahr geht und man von Oktober bis Mai Schnee auffinden kann, gibt es eine nur kurze Vegetationsperiode. Auf den Winter folgt ein kurzes Frühjahr, in dem die Blumen und Pflanzen hervorbrechen, und dann folgt gleich der Sommer. Selbst im Sommer sind die Nächte kühl. Auf Grund der Temperaturen und der kurzen Vegetationszeit können nur bestimmte Pflanzen hier wachsen.

Tierhaltung statt Feldbau

Nebst dem Fehlen der Obstbäume gibt es auch kaum Feldpflanzen. Nur Kartoffeln und Gerste wurden in der Vergangenheit angebaut; die Hauptrolle in der Landwirtschaft hat die Tierhaltung gespielt, weshalb man stattdessen große Flächen für Weideland genutzt hat. 

Entscheidend war für viele Bauern in der Viehhaltung, wieviel Heu man im Sommer auf seinen Flächen herstellen konnte, um möglichst viele Tiere über den langen Winter bringen zu können. Schließlich mussten sie sich auf Heufütterung von Oktober bis Mai verlassen. Denn durch die Tiere konnte man wiederum seinen Haushalt und seine Arbeiter miternähren. 

Um möglichst viel Heu herzustellen, wurden sämtliche Bäume auf dem Grünland zurückgedrängt, um eine sogenannte Feldreine zu schaffen. Bäume hätten nämlich Schatten geworfen, und an diesen Stellen wäre weniger Gras gewachsen. Dies erklärt die klaren Trennungen zwischen Wald, Feld und Dorf im Erscheinungsbild in der Region.

Wärmeres Klima bringt Veränderungen in der Landwirtschaft und im Sommertourismus

In den letzten 15-20 Jahren sehen wir allerdings einige Veränderungen in der regionalen Landwirtschaft. So kommt seitdem Mais auf die Felder; in den letzten 10-15 Jahren kam auch Weizen dazu. Beides wurde traditionell eingehandelt oder eingetauscht. Auch Samen von Gräsern werden jetzt ausgesät und als Grünfutter für Kühe und anderes Vieh verwendet. Denn hier ist es im Juni und Juli noch feucht genug, dass die Gräser zur Reife kommen. Auf dem Flachland geht das zunehmend nicht mehr, da es dort ab Juli zu trocken wird und Samen nicht mehr reifen oder Gräser vertrocknen.

Die Klimaveränderung lässt das Osterzgebirge daher zunehmend zu einer Gunstlage werden. Nebst den neuen landwirtschaftlichen Möglichkeiten, gibt es auch Vorteile für den Sommertourismus. Wer nämlich Sommerfrische sucht, kann hier einige hundert Meter in die Höhe kommen, um möglicher Hitze im Flachland zu entgehen. Auch für Einwohner ist das angenehm. Bis vor einigen Jahren war es nicht vorstellbar, im Sommer nachts auf der Gartenbank bei lauwarmen Temperaturen zu sitzen. Nun ist es zunehmend möglich, die Sommernächte nur in einer leichten Jacke zu genießen.

Finden Sie hier mehr Informationen zu Programmen mit geführten Wanderungen: Basenfasten, Fastenwandern oder Yoga und Wandern.

Isabel & Gerrit

Als Gastgeber vom Landhotel Altes Zollhaus möchten wir Ihnen einen herzlichen Empfang und einen unvergesslichen Aufenthalt wünschen. Wir wissen, dass der Urlaub eine Zeit der Entspannung und Erholung sein soll und möchten dazu beitragen, dass Sie sich bei uns wie zuhause fühlen. 

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