Basisch beginnt im Kopf
Bei Stress entstehen vermehrt Säuren im Körper. Und zwar nicht nur bei physischer Beanspruchung wie strapazierenden Sport oder Ernährungsstress durch stark verarbeitete Nahrung; sondern auch bei mentaler Belastung. Denn dabei wird das Hormon Cortisol vermehrt ausgeschüttet, was beim Abbau im Körper zur Säurenbildung führt.
Mentaler Stress kann bei akut anstrengenden Lebenssituationen entstehen. Doch auch im “normalen” Alltag spüren wir oft unterschwellig oder chronisch mehr Anspannung als nötig. Denn unsere Gedankenmuster, Glaubenssätze und Gewohnheiten können im Kleinen kontinuierlich Stress entstehen lassen. Für eine langfristig entspannten Lebensstil hilft es, diese Gewohnheiten Schritt für Schritt aufzulösen und Glaubenssätze oder Gedankenmuster zu verändern oder reduzieren.
1. Meditation
Meditation hilft dabei, sich stärker von Gedanken loszulösen. Weniger zu denken klingt vielleicht zuerst nach “Verdummung”; tatsächlich stellt man aber bei genauem Hinsehen oft fest, dass viele Gedanken überflüssig oder belastend sein können. Eine Befreiung von Denken dann, wenn es nicht benötigt wird, kann mehr Leichtigkeit und Gelassenheit ins Leben bringen.
Es gibt eine Vielzahl von Meditationsformen. Bei vielen geht es darum, die Gedanken auf ein bestimmtes Meditationsobjekt zu lenken und dort zu behalten – es sind quasi Konzentrationsübungen. Eine gängige und immer verfügbare Option ist ganz konzentriert dem Atem zu folgen: der Einatmung und der Ausatmung, und der Pause dazwischen. Dabei jeden kleinen Teil der Atmung wahrzunehmen. Probieren Sie es – Sie werden erstaunt sein, wie klar sich Ihr Kopf danach anfühlt!
Andere Meditationsformen dienen expliziter der Entspannung. Hier hört man sich zum Beispiel eine geleitete Gedankenreise an, die einem bei der seelischen und physischen Entspannung hilft. Viele davon findet man auf YouTube oder in Meditationsapps.
Versuchen Sie täglich eine Meditationszeit einzubauen. Vielleicht wird dies eine Zeit am Tag, auf die Sie sich besonders freuen.
2. Bei sich bleiben
Es gibt vielleicht einige Umstände in der Welt, die wir nicht für ideal halten. Auch sagen oder tun Menschen manchmal Sachen, die wir anders tun würden oder anders sehen. Manchmal ist die Versuchung da, sich darüber aufzuregen. Warum eigentlich? Denn diese Aufregung verändert oft wenig in der Welt, aber lässt einen sich weniger gut fühlen.
Meine Erfahrung ist, dass wenn man sich auf sich selbst konzentriert, man oft genug zu tun hat. Und wenn ich bei mir aufräume, merke ich, dass mich manchmal die Sachen der anderen gar nicht mehr so stark stören! Dies bedeutet nicht, dass ich alles in der Welt so laufen lassen muss, wie es aktuell läuft. Ich kann Sachen verändern, wenn ich einen besseren Weg sehe. Aber wenn dies aus einer Einstellung der Gelassenheit heraus geschieht, ist es für einen selbst angenehmer und zudem zum Teil effektiver. Andere können dann vielleicht Rat oder Input offener aufnehmen.
3. Authentizität
Bei sich bleiben bedeutet auch, sich selber kennenzulernen und zu spüren. Was will ich, was fühle ich, was ist mir wichtig, was möchte ich jetzt gerade tun? Manchmal orientieren wir uns daran, was wir denken, das andere wollen – ohne genau zu wissen, ob sie das tatsächlich von uns wollen. Oder wir orientieren uns an Richtlinien, die wir vor vielen vielen Jahren, vielleicht als Kind, gelernt haben – die aber vielleicht nicht mehr ganz auf unser Jetzt passen.
Wenn wir lernen, unseren Körper zu spüren und den Signalen zu folgen, fällt oft Stress ab, da wir authentischer und weniger im Konflikt mit unseren Impulsen oder Inspirationen stehen. Natürlich kann der Prozess, authentischer zu werden, sich kurzzeitig stressig anfühlen: vielleicht haben wir Angst vor den Konsequenzen davon. Vielleicht können wir unsere Impulse noch nicht rational nachvollziehen. Vielleicht haben wir Angst, andere vor den Kopf zu stoßen (und vielleicht tun wir das auch).
Aber auf lange Sicht kreiert man damit das Leben, das zu einem passt. Und andere lernen, dass Sie ein authentischer Mensch sind – und richten sich vielleicht auch stärker danach.
Wir wünschen viel Erfolg damit, Ihr Leben so gelassen und freudvoll wie möglich zu gestalten.